Geh und handle genauso.
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Hinführung - Das Malteser Jahresthema 2026
Geh und handle genauso.
Die Frage, was man tun muss, um das ewige Leben zu erlangen, beantwortet Jesus mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter und appelliert an seine Zuhörer, nach dessen Vorbild zu handeln. Ein Tabubruch, denn die Gruppe der Samariter war verachtet und galt als abtrünnig. Umso mehr zeigt Jesus mit diesem Beispiel sein Verständnis von Nächstenliebe auf, das nicht auf das Ansehen der Person schaut, sondern sich über soziale, religiöse und gesellschaftliche Grenzen hinwegsetzt.
Die Textstelle spricht zudem verschiedene soziale und gesellschaftliche Fragen an: Wer oder was gibt mir Orientierung und Halt? Wonach soll ich handeln? Wer ist mein Nächster? Auch Fragen der Diskriminierung gesellschaftlicher Randgruppen, etwa aufgrund religiöser, nationaler oder sexueller Identitäten sind hochaktuell.
Dabei spielt die Frage nach der persönlichen Haltung und Zivilcourage eine wichtige Rolle.
Als „Tu-Orden“ sind den Maltesern konkretes Handeln und Hilfe in die DNA eingeschrieben. Zugleich aber besteht die Herausforderung darin, Jesu Handeln als Richtschnur der täglichen Malteser Arbeit lebendig zu halten.
Vorstellung - Die Grafik zum Jahresthema
Dieser zentrale Satz Jesu aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist bei den Maltesern allgemein bekannt. Der Anspruch, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist ein gängiger Anspruch der Malteser an ihr Handeln. Entsprechend naheliegend ist die Identifikation des Maltesers mit dem Samariter und der unter die Räuber Gefallene mit dem Notleidenden heute.
Soweit so einfach.
Bei dieser alleinigen Deutung gibt es allerdings zwei Fallen:
Zum einen eine Neigung zur Überheblichkeit (Stolz) über diese Rolle und zum anderen der aufkommende Skrupel, nicht wirklich gut zu sein, wenn ich mal nicht aktiv helfe.
Aber: Es gibt Abhilfe.
Und die kriegen wir durch einen genaueren Blick ins Evangelium. Jesus fragt nicht: Wer ist der Nächste dessen, der Gutes tut? Sondern: Wer ist der Nächste dessen, der unter die Räuber gefallen ist? Und der Schriftgelehrte antwortet: Der, der Gutes an ihm getan hat. Genaugenommen: Mein Nächster ist der, der Gutes an mir getan hat. Wenn ich also den Nächsten lieben soll, wie mich selber, dann den, der mir Gutes tut. Was folgt daraus?
"Geh und handle genauso" heißt:
Vergiss nicht, wer es ist, der Dir Gutes tut!
Vergiss nicht, Dir zu erlauben, dass an Dir Gutes passiert!
Vergiss nicht, dass Dein Aktivismus Dich nicht selig macht, sondern nur Deine Hinwendung zu Jesus Christus allein.
Das Visual zum Jahresthema soll diesen Perspektivwechsel andeuten. Zum einen soll es mich ermutigen in meinem Auftrag, für die Notleidenden in meiner Umgebung da zu sein und für sie zu sorgen. Es soll aber auch sagen: Mach Deine Seligkeit nicht abhängig von Deinem Tun. Überlasse Dich Gott, der der Einzige ist, der Dir WIRKLICH Gutes an Dir tun kann. Ich kann nur selber gut sein, wenn ich gut an mir sein lasse. Krasser Anspruch. Beste und schönste Aussicht.
© Alexander Lengerke
Poetry-Slam zum Gleichnis vom Barmherzigen Samariter
Hintergrund
Über jedem Jahr steht für die Malteser ein bestimmtes Thema, das ihnen als Leitmotiv ihres Dienstes und geistlichen Lebens dienen soll. Das Geistliche Zentrum greift dieses Thema in seinem Jahresprogramm auf und ermutigt alle Malteser, diesem Thema bei ihren Zusammenkünften, in Impulsen bei Seminaren, Lehrgängen und Lagern sowie in der täglichen Arbeit nachzugehen.